Zur Fußball-EM zeigt sich Adidas zufrieden. Auch mehr verkaufte Deutschland-Trikots bringen dem Sportartikelhersteller zusätzlichen Umsatz. Mit dem DFB wird über einen neuen Vertrag verhandelt.
Paris (dpa) – Adidas hat in diesem Jahr weltweit 1,3 Millionen Trikots der deutschen Nationalmannschaft im aktuellen Design abgesetzt. Der Sportartikelhersteller aus Bayern sei «sehr zufrieden» mit den Zahlen, sagte der Chef der Fußball-Sparte, Markus Baumann, am Donnerstag in Paris.
Die Preisempfehlung liegt bei 85 Euro. Allerdings waren die Trikots noch vor der Europameisterschaft im Laden oder im Internet für weniger als 60 Euro zu bekommen. Im EM-Jahr 2012 hatte das Unternehmen eine Million Trikots verkauft.
Im Fußball-Bereich rechnet Adidas für 2016 mit einem Rekordumsatz von
2,5 Milliarden Euro, nach 2,2 Milliarden Euro im Vorjahr.
Aktuell verhandelt das Unternehmen über einen neuen Vertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Der im Herbst ausscheidende Vorstandsvorsitzende Herbert Hainer berichtete von «konstruktiven Gesprächen». Nähere Angaben wollte er in Paris nicht machen. «Wir haben ein vernünftiges Angebot abgegeben», sagte Hainer.
Gegenüber anderen Herstellern hat Adidas in den fünf wichtigsten europäischen Märkten Deutschland, England, Spanien, Frankreich und Italien im Bereich Fußballschuhe nun die Nase vorne – nach zuvor ähnlichen Anteilen. Hainer gab den Marktanteil für das erste Quartal mit 36 Prozent an. Der nächste Mitbewerber liege wenig dahinter, hierzu wollte Adidas keine konkreten Zahlen nennen.
Hainer verurteilte die Ausschreitungen von Hooligans während der Europameisterschaft in Marseille und Lille. «Das sind in der Regel kleine Randgruppen, die versuchen, den Fußball zu instrumentalisieren», sagte der Adidas-Chef. Er glaube zwar nicht, dass Sponsoren wirtschaftlich direkt darunter leiden würden, «aber das ist für den Sport generell schlecht, diese Bilder will mit Sicherheit keiner sehen».