Von Nils Bastek, dpa
Wer wechselt wohin? Der Bundesliga droht der Verlust von Topspielern
wie Gündogan oder Vestergaard. Auch einige Trainer stehen vor einer
beruflichen Veränderung. Darmstadt-Coach Dirk Schuster könnte Markus
Weinzierl in Augsburg beerben.
Stuttgart (dpa) – Kurz nach dem Ende der Saison steht für die Manager
der Fußball-Bundesliga die wohl intensivste Zeit des Jahres an. Mit
Hochdruck basteln die Macher der 18 Clubs an den Kadern für die
kommende Spielzeit. Ein Blick auf einige spannende Personalfragen.
BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH: Der Wechsel von Kapitän Granit Xhaka zum FC
Arsenal ist perfekt. Über die Höhe der Ablösesumme für den
23-jährigen Schweizer Fußball-Nationalspieler gibt es keine Angaben,
sie dürfte aber bei etwa 40 Millionen Euro liegen. Dies ist die
höchste Summe, die die Borussia für einen Spieler eingenommen hat.
So gut wie einig sind sich die Gladbacher mit Innenverteidiger Jannik
Vestergaard von Werder Bremen. «Es wäre gut, wenn ich zu einem
Top-Club in Deutschland gehen könnte, wo ich international spielen
kann», hatte der Däne jüngst gesagt. Als Ersatz für Xhaka denkt
Manager Max Eberl über eine Rückkehr von Bayer Leverkusens Christoph
Kramer nach.
BORUSSIA DORTMUND: Mats Hummels ist bereits weg, Ilkay Gündogan steht
trotz Verletzung kurz vor dem Absprung. «Wir geben keine
Wasserstandsmeldungen ab», sagte BVB-Mediendirektor Sascha Fligge
zwar am Dienstag. Allerdings dürfte es nur eine Frage der Zeit sein,
bis der Wechsel des Mittelfeldspielers zu Manchester City feststeht.
Nach dpa-Informationen steht eine Ablösesumme von rund 26 Millionen
Euro im Raum. Außerdem ist weiter offen, ob der BVB den 2017
auslaufenden Vertrag von Henrich Mchitarjan verlängert bekommt.
FSV MAINZ 05: Auf den Nachfolger des langjährigen FSV-Managers
Christian Heidel kommt gleich jede Menge Arbeit zu. Rouven Schröder
muss einen Nachfolger für Ex-Kapitän Julian Baumgartlinger (Bayer
Leverkusen) finden und auch Stammkeeper Lorius Karius ersetzen. Der
22-Jährige wechselt zum FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp.
FC SCHALKE 04: Als neuer starker Mann steht Sportvorstand Heidel vor
seinem ersten Coup. Schalke hat sich nach Medienberichten mit
Augsburg über die Ablösemodalitäten für FCA-Trainer Markus Weinzierl
verständigt. Danach soll der Bundesligist aus dem Revier für den 41
Jahre alten Coach, der in Augsburg einen Vertrag bis 2019 hat, eine
Ablösesumme von drei Millionen Euro bezahlen. Angesichts der
Trainerfrage rückte die Kaderplanung beim Revierclub zuletzt etwas in
den Hintergrund. Perfekt ist bisher nur die Verpflichtung von Naldo.
Pierre-Emile Højbjerg wird wechseln. «Ich muss raus und etwas finden,
das zu mir passt», sagte der dänische Nationalspieler der
Boulevardzeitung «BT».
WERDER BREMEN: Während Vestergaards Wechsel so gut wie durch ist,
drängt sich Bremens neuem Sportdirektor Frank Baumann vor allem die
Trainerfrage auf. Seltsamerweise hatte auch Aufsichtsratschef Marco
Bode nach der Eichin-Beurlaubung offen gelassen, ob Viktor Skripnik
Coach bleibt. Baumann wird wohl am Freitag vorgestellt. Spätestens
dann muss er Rede und Antwort stehen.
RB LEIPZIG: Der Aufsteiger will seinen Kader laut Sportdirektor Ralf
Rangnick in gut vier Wochen komplett haben. Geplant sind sechs
Neuzugänge. Nach der Absage von Leverkusens Bernd Leno könnte Kölns
Keeper Timo Horn ein Thema sein. Der Schwabe Rangnick buhlt zudem um
das Stuttgarter VfB-Trio Timo Werner, Timo Baumgartl und Filip
Kostic.
SV DARMSTADT 98: Neben dem Verlust zahlreicher Leistungsträger wie
Torhüter Christian Mathenia (Hamburger SV) droht den Hessen auch der
Abgang von Trainer Dirk Schuster samt seinem Assistenten Sascha
Franz. Beide haben den Verein um die Freigabe gebeten, um beim
Ligarivalen FC Augsburg anzuheuern.



