Rudi Altig erliegt Krebsleiden – Kittel: «Erster deutscher Radheld»

Por AIPS América

13 de junio de 2016

Von Andreas Zellmer und Stefan Tabeling, dpa

Rudi Altig war die erste große Nummer des deutschen Radsports - lange
vor Thurau oder Ullrich. Der vorerst letzte deutsche
Profi-Weltmeister, der auch 18 Tage das Gelbe Trikot bei der Tour
trug, starb im Alter von 79 Jahren. Auch die heutigen Stars trauern.

Berlin (dpa) - Für Topsprinter Marcel Kittel war er «unser erster
deutscher Radheld, ein Wegbereiter», für die Franzosen einfach «Sacre
Rudi». Doch nun herrscht große Trauer: Rudi Altig erlag am Samstag im
Alter von 79 Jahren einem Krebsleiden. Er war eine große Nummer im
internationalen Radsport - lange vor Dietrich Thurau oder Jan
Ullrich. Der bis dato letzte deutsche Profi-Weltmeister auf der
Straße hat vergeblich auf einen Landsmann als Nachfolger gewartet. Im
Oktober auf dem Parcours von Doha wäre die Chance sehr groß gewesen,
Kittel, André Greipel oder John Degenkolb gratulieren zu können. «Ich
bin sehr traurig», twitterte der dreifache Zeitfahr-Weltmeister Tony
Martin.

Auf dem Rennrad war Altig ein unerbittlicher Kämpfer. Bei der Tour de
France holte der bullige Sprinter aus Mannheim acht Etappensiege und
trug 18 Tage das Gelbe Trikot, was nach ihm nur noch dem einzigen
deutschen Toursieger Jan Ullrich 1997 gelang. 50 Jahre nach Altigs
Titelgewinn 1966 auf dem Nürburgring sollte am Ort seines Triumphes
im Juli ein großes Jubiläumsrennen zu seinen Ehren stattfinden. Es
muss ohne die Hauptperson auskommen.

Altig litt seit langem unter der Krankheit. 1994 meisterte er eine
Magenkrebs-Erkrankung. Er ging offensiv mit seinem Leiden um. «Wer es
nicht weiß, wird es kaum merken. Ich esse eben kleinere Portionen -
und meinen Wein trinke ich trotzdem», sagte Altig noch im Vorjahr im
VIP-Bereich der Hamburg Cyclassics, bei denen er im chicen blau-weiß
gestreiften Sakko noch einmal ein bisschen Hof hielt.

«Was Rudi Altig herausragend machte, waren seine unverstellte Art,
seine herzliche Direktheit und seine Lebensfreude. Sie hat ihm
geholfen, auch sehr schwere Kämpfe um seine Gesundheit lange zu
bestehen. Wir trauern und drücken seiner Familie unser herzliches
Beileid aus», erklärte Verbands-Präsident Rudolf Scharping. Der
Ex-Profi, der im Hospiz in Remagen im Kreise seiner Familie verstarb,
hinterlässt seine Frau Monique, drei Kinder und zwei Enkel.

Altig gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Fahrern überhaupt. 18
Etappensiege feierte er bei den drei großen Rundfahrten Tour de
France, Giro und Vuelta. Seine außergewöhnliche Karriere hatte er mit
drei WM-Titeln in der Einerverfolgung auf der Bahn gestartet. Nach
seinem Wechsel auf die Straße konzentrierte er sich auf die
Klassiker, gewann die Flandern-Rundfahrt (1964) und Mailand-Sanremo
(1968). Sogar der Gesamtsieg bei der Spanien-Rundfahrt glückte ihm.
Für einen Tour-Erfolg reichte es allerdings nicht, sein Kampfgewicht
von rund 85 Kilogramm war nicht optimal. 1962 holte er als erster
deutscher Radprofi das Grüne Trikot.

Bis ins hohe Alter bleib Altig seinem Lieblingssport eng verbunden.
Noch vor wenigen Jahren legte er 2000 bis 3000 Kilometer pro Saison
auf dem Rad zurück und spielte Golf. Auch den Kopfstand als
Yoga-Übung zur Wirbelsäulen-Entlastung beherrschte der rüstige
Rentner ohne Probleme. Der gelernte Kfz-Mechaniker war Bundestrainer,
ARD-Experte bei der Tour und Rennleiter bei «Rund um den Henninger
Turm» in Frankfurt und «Rund um Köln». Auch in der rheinischen
Metropole herrschte am Sonntag bei der 100. Austragung des
Traditionsrennens Trauer.

Diplomatie war Altigs Sache nie, mit seiner Haltung zum Thema Doping
eckte er nicht selten an. Zu seiner aktiven Zeit trug er den
Spitznamen «radelnde Apotheke» wohl nicht zu Unrecht, weil er mit dem
ein oder anderen «Mittelchen» nachhalf. Altig wurde 1969 bei der Tour
des Dopings überführt und 1966 hatte er sich beim belgischen
Klassiker Flèche Wallonne einer Kontrolle entzogen.

Für Altig war das ein Kavaliersdelikt. «Ich kann den ganzen Scheiß
nicht mehr hören. Ich weiß, was ich gemacht habe. Mit Doping hatte
das nichts zu tun. Wir haben gut trainiert, viel geschlafen und gut
gegessen, und wenn wir Kopfweh hatten, gab's vom Arzt eine Tablette.
Das machten doch alle so. Doping ist, wenn man Blut panscht»,
schimpfte der Ex-Sprinter.

Seinen 80. Geburtstag am 18. März nächsten Jahres wollte der Träger
des Bundesverdienstordens noch einmal in großer Runde im Kurhaus von
Bad Neuenahr mit einem «guten Roten» feiern. Seinen 75. hatte er noch
mit alten Kumpels im Anschluss an Mailand-Sanremo an der
italienischen Riviera gefeiert.

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